Für Parfum oder Parfüm, französisch gesprochen Parfäng, ist Lavendel eine der wichtigsten Zutaten. Lavendelblüten, Lavendelöl und Lavendelduft haben schon im Altertum verschiedene Lavendelsorten für die Herstellung von parfumähnlichen Essenzen gedient. Die Provence, wo man in der Stadt Grasse schon früh mit verschiedenen Herstellungsverfahren für Parfum experimentierte, wurde schnell auch zur Heimat des Parfum-Grundstoffes Lavendel, der zu Recht auch das „Blaue Gold“ der Provence genannt wird.
Verschiedene Lavendelarten werden heute zur Parfumproduktion benutzt. Der Anteil von Echtem Lavendel (Lavandula angustifolia) ist in der Gewinnung des Parfum-Lavendels deutlich geringer als der in der Provence grossflächig angebaute Lavandin, der als natürliche Hybride von Echtem Lavendel und Speik-Lavendel (Lavandula latifolia) Basis für preiswerte Lavendel-Essenzen und Lavendel-Öle darstellt. Lavandin- Essenzen und –Öle haben einen schwächeren Duft als Parfum-Produkte aus echtem Lavendel. Die vielseitige Pflanze, deren Lavendel-Vorkommen weit grösser ist als es die Lavendel-Werbung im Provence-Tourismus annehmen lässt, bringt je nach Temperatur ihres Herkunftsortes mehr oder weniger ätherische Öle hervor, ist also geruchsärmer je kühler ihr Standort.
Auf den hochgelegenen Feldern der Lavendel-Anbaugebiete der Provence werden heute auf etwa 17.000 ha Lavendelfeldern rund 80% der Flächen mit Lavendel Lavandins, mit Lavandin Abrial und Lavender Super je etwa 10% bepflanzt, die weitgehend für die Herstellung von Lavendelöl genutzt werden.
Um Parfum herzustellen, muss aus der Lavendelpflanze zunächst der Duft herausgelöst, extrahiert werden. Äusserst schonende Verfahren wie etwa die Schleppdestillation, Wasserdampfdestillation von Lavendelstängeln und Blüten oder das Ansetzen von Lavendel-Blüten in Öl, beispielsweise in feinstem, mildem Olivenöl sollen die ätherischen Stoffe des Lavendels weitgehend erhalten. 100 bis 120 kg Lavendel-Stroh (Blüten und Stiele) aus echtem Lavendel werden bei der Destillation zu 1 kg goldgelber Lavendelessenz, aus Lavandin kann man bis zu 3 kg des Parfum-Grundstoffes extrahieren.
Einige provenzalische Gemeinden veranstalten im Spätsommer bei traditionellen Volksfesten ein Wetternten für Lavendel nach überlieferter Art und Weise mit Sicheln und einem auf den Rücken gebundenen Leinensack. Ein solcher Sack voller duftender Blütenreste könnte der Stammvater der berühmten Lavendelsäckchen sein, die man bis heute so gern zwischen die Wäsche hängt oder legt…
Lavendel hat die Frage, ob sein Duft eher auf Männer oder Frauen wirke, schon früh beantwortet. Da das „Saveur de lavande“ eindeutig medizinisch und pharmazeutisch wirkt, beispielsweise stresshemmend und entspannend, schlaffördern und allgemein ausgleichend, ist Lavendel-Geruch oder Lavendelduft per se geschlechtsneutral.
Bild: Das Parfum "Ambre Noir" von Yves Rocher Ambre Noir als Eau de Toilette, das die intensive und holzigen Charakter von Patchouli und Vetiver mit der Sinnlichkeit der Tonka-Bohnen verbindet. Im Herzen des Duftes, die Subtilität der Zeder und Lavendel akzentuiert seine Eleganz.
Das essentielle Öl von Lavendel, das in der Parfümerie und Kosmetik verwendet wird, riecht bzw. duftet im Originalzustand – je nach Spezies - entweder sehr süß oder scharf bis stechend, schwach duftend oder gewaltige Aromen verstömend sein. Französischer, ergo provenzalischer Lavendel besticht durch sein eher süßes Aroma, während niederländischer Lavendel (Lavandula intermedia) wegen der höhere Dosierung an Camphor and anderen Terpenen oft aromatisch bis scharf duftet.
Bild: Männer-Paefum mit Lavendel - Ambre Noir von Yves Rocher
Neben der Lavendelart bestimmt aber auch das Verfahrung zur Lavendelöl-Gewinnung den Duft von Lavendel-Produkten. Als Absolue oder Auszug, als Destillat kann die Lavendelessenz sehr differenzierte Duftnoten, in der Weiterverarbeitung zu Parfümes auch Schlüsselnoten genannt, aufweisen.
Lavendel als eine häufig in der Heilkunde und Parfümerie geschätzte Pflanzengattung wird erst im Verlauf der Weiterverarbeitung zu unterschiedlichen Parfum-Produkten je nach Grad der Verdünnung, vor allem aber durch weitere ätherische Zusatzstoffe, zum Parfum für Damen oder zum Herren-Duft.
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Die dem Lavendel-Aroma innewohnende Kraft macht es häufiger zur Basis für Colognes und Herrenparfums. Mit ihrer trockenen, balsamartigen Basis eignen sich Lavendula-Düfte gut für als maskulin eingestufte Parfum-Kreationen.
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Foto: VoyageMedia für Provence-Netz.de
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Lavendel ist in einer grossen Zahl von Parfums entweder als Grund-Duft oder Schlüsselnote enthalten, oder wirkt in einer Komposition, auch Vintage aus mehreren aromatischen und ätherischen Essenzen zu einem Bukett mit.
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