Orange (Ville romaine)

Orange (Vaucluse) Provence Südfrankreich (Ville romaine) Orange (Vaucluse) Provence Südfrankreich (Ville romaine)

Orange (Vaucluse) Provence Südfrankreich (Ville romaine)

Viele Städte am Rande der Provence, zumal die schönen, nennt man Tor zu Provence.

Orange (okzitanisch Aurenja) im südfranzösischen Departement Vaucluse in der Provence ist so ein besonders schönes provencalisches Städtchen.

Bild: Römisches Theater in Orange (Autor: andim, wikimedia)

In Orange ist man stolz auf eine jahrtausende alte römische Vergangenheit, daher auch die französische Zusatzbezeichnung „Ville romaine“.

Auf der Avenue de l'Arc de Triomphe gelangt man in die Stadt Orange mit ihren ca. 30.000 Einwohnern und wird über die Avenue Edouard links um die verkehrsberuhigte Altstadt herum auf den Parkplatz zu Füßen der Colline St-Eutrope geleitet.

Schönstes Tor der Provence steht in Orange

Das sehenswerte Tor von Orange soll eines der schönsten der Provence sein: Es ist eine römische Toranlage, die leider inmitten eines Kreisverkehrs der nördlichen Stadtzufahrt (N 7) steht.

Weil dem Kreisel ausreichend Parkplätze fehlen, bleibt so mancher Antikenfan im Auto sitzen und lässt sich bei einer Mehrfachumrundung des Tors die abgasgeschädigten Reliefs vom Beifahrer erläutern:

Gut zu erkennen sind die Bildwerke der Nordseite (stadtauswärts). Die Doppelattika zeigt ganz oben Schlachtszenen römischer Legionäre gegen Gallier, beiderseits des Dreieckgiebels sind Utensilien der ›Marine‹ und über den beiden Außenbögen Schmuckdekor mit Obst und Blumen zu sehen. Von den Schmalseiten ist die östliche besser erhalten.

Zwischen ihren vier Halbsäulen sind Gefangene in Ketten und darüber erneut Kriegstrophäen auszumachen. Was macht dieser militärisches Selbstbewusstsein demonstrierende Monumentalbau ausgerechnet am Rande eines Schlachtfelds, auf dem die Römer 105 v. Chr. von Kimbern und Teutonen die schlimmsten Prügel seit erdenklichen Zeiten bezogen?

Orange wurde erst 70 Jahre später als Ruhesitz verdienter Legionärsveteranen gegründet, die unterdessen unter anderem bei Aix-en-Provence die germanischen Horden besiegt und den lädierten Ruf der Römer wiederhergestellt hatten. Das Bogentor, so der letzte Stand archäologischer Detektivarbeit, ist ein Stadtgründungsmonument, bewusst am Ort der schmählichen Niederlage errichtet, um zurück gewonnene Stärke zu demonstrieren und die Pensionäre an erfreuliche Siege, etwa über das griechische Massalia - daher die Schiffsutensilien - zu erinnern.

Berühmtes Bauwerk in Orange – Das Römische Theater

Ein paar Schritte entfernt haben die Römer in die stadtzugewandte Hügelseite ein 10 000 Besucher fassendes Theater gemeißelt, dessen 103 m breite und 36 m hohe Bühnenwand das kleine Orange zu erdrücken scheint.

Sie ist so gut erhalten, dass sich das gesamte idealtypische Funktionsprinzip des Theaters rekonstruieren lässt. In den äußeren Räumen beider Stockwerke waren Requisitenlager und Garderoben untergebracht. Das mittlere Tor diente dem Kaiser als Zugang. Er war für jeden Besucher auch bei Abwesenheit allgegenwärtig durch die 3,55 m hohe, aus der Ferne lebensgroß wirkende (Augustus-) Statue über dem Kaisertor.

Je nach Rang und sozialer Stellung fanden die Besucher Einlass durch die beiden äußeren Fronttüren oder die vier Zugänge der beiden Seitenvorbauten, in denen Empfangsräume, Kulissenlager und Garderoben untergebracht waren Die 61 m breite und 9 m tiefe Bühne lag 1,10 m erhöht über dem Orchestergraben und barg unter dem Holzboden Hebevorrichtungen für Kulissen.

Das gesamte Theater konnte mit Stoffbahnen überdacht werden, aufgehängt an Holzbalken, die von den vorspringenden Steinen am oberen Mauerrand getragen wurden.

Und wie ging's im Bühnenrund zu? Einem Open-Air-Theater fehlt die Distanz des dunklen Raums zwischen Zuschauern und Akteuren. Die Reaktionen waren direkt und laut, zumindest auf den oberen Rängen, wo die unteren Schichten zu sitzen hatten. Geboten wurde alles, was auf eine Bühne passt: politische Kundgebungen, Komödien und Tragödien, Spielshows und akrobatische Vorstellungen.

Höhepunkt der heutigen Theaternutzung ist das alljährlich ab Mitte Juli abgehaltener „Festival des Chorégies“ mit teilweise hochkarätig besetzten Opern-, Theater-, Konzert und Ballettaufführungen (dessen Finanzierung momentan aber leider in Frage gestellt ist)

Sehenswürdigkeiten in Orange sind die Kathedrale Notre Dame aus den Jahren 1083 bis 1126 und das Rathaus (Hôtel de Ville) von 1671. Beide Bauwerke befinden sich in der nördlich vom Theater gelegenen Altstadt.

Dem Römischen Theater gegenüber steht das Musée d'Art et d'Histoire mit antiken Funden ( drei römische Katasterpläne aus dem letzten Viertel des 1. Jahrhunderts) sowie Gemälden des 17. bis 20. Jahrhunderts (darunter Darstellungen der Indiennefabrik des Schweizers Jean Rodolphe Wetter, gegründet 1757).

Vom Hügel Colline St-Eutrope südliche des Römischen Theaters hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt Orange.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Orange

Châteauneuf-du-Pape, berühmter Wein-Ort
Gorges de l'Ardèche, eindrucksvolle Schluchten der Ardèche, eines Nebenflusses der Rhône
Aven d'Orgnac, größte Tropfsteinhöhle
Der „Harmas“ (Name des Anwesens) von Jean Henri Fabre in Sérignan du Comtat
Der Mont Ventoux, ein berühmter Berg

Avignon - einstiger Papstsitz und wunderschöne Innenstadt mit der berühmten "Pont d`Avignon"

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