Geschichte von Arles (Bouches-du-Rhône) Provence, Süd-Frankreich
Keltoligurer errichteten eine Handelssiedlung auf einer kleinen Anhöhe in respektvollem Abstand zum Fluss und nannten sie Ar Laith.
Bild: Amphitheater von Arles (Provence)
Unter den Römern wurde daraus Arelate, die „Stadt im Sumpf“. Die Seemacht war weniger wasserscheu, baute einen Kanal zum Mittelmeer und errichtete ein Vergnügungsviertel mit Theater, Arena und Rennbahn auf dem Karsthügel.
Ihr Wohngebiet, das heutige Trinquetaille, entstand in der Flussgabelung. Was konnte den Römern der Strom schon anhaben?
Seit Caesars Eroberung der griechischen Kolonie Massalia 49 v. Chr. kontrollierten sie den Schiffsverkehr auf Rhône und Mittelmeer, und gegen Hochwasser schützten aufwendige Uferbefestigungen und Hafenanlagen.
308 n. Chr. verlegte Konstantin der Große seinen Regierungssitz nach Arles. 395, als die beginnende Völkerwanderung den römischen Präfekten aus Trier vergraulte, wurde die Camargue-Stadt Verwaltungszentrale ganz Galliens, Spaniens und Britanniens.
Lange zuvor hatte in der Camargue das Christentum „heidnische“ Kulte verdrängt und auch in Arles Fuß gefasst. Die Legende ersetzt fehlende historische Fakten und macht Trophime, den ersten Bischof der Rhône-Metropole, zum Bootsinsassen der missionierenden Marien, die im 2. Jh. beim heutigen Stes-Maries-de-la-Mer an Land gegangen sein sollen.
Sicher in der Geschichte von Arles (Bouches-du-Rhône) Provence, Süd-Frankreich ist, dass Konstantin 314 das erste Konzil nach Arles berief und die Stadt bis zum 12. Jh. kontinuierlich Bischofssitz blieb. Sinnbild der Kirchenmacht ist die Kathedrale St-Trophime, deren architektonische Finesse und Harmonie spielend mit den baulichen Meisterwerken der Römer konkurrieren kann.
In der Zwischenzeit war das Römerreich zerfallen und Arles ein Tummelplatz von West- und Ostgoten, Normannen, nordafrikanischen Mauren (Sarazenen) und Franken geworden.
1178 stattete Friedrich Barbarossa höchstpersönlich der Stadt einen Besuch ab. Zu jener Zeit war Arles Hauptstadt des Königreichs Burgund, das dem Heiligen Römischen Reich angehörte. Nach einem Intermezzo der Grafen von Barcelona kassierte das Haus Anjou die Stadt.
1481 fällt die Provence an den französischen König, der Arles seinen Günstlingen überließ. Zwar entstanden prunkvolle Stadtpaläste und ein barockes Rathaus, doch wirklich modern und fortschrittlich wurde Arles nie. Zu sehr gefiel den Bewohnern von Arles die provenzalische Ruhe und Gemächlichkeit, die heute in vielen „modernen“ Städten nicht mehr zu finden ist.
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