Alpes-de-Haute-Provence in Südfrankreich, das wohl am wenigsten bekannte und sicherlich am dünnsten besiedelte Departement der Provence scheint auf den ersten Blick nichts von dem zu haben, was die übrige Provence so anziehend macht. Fern der Hauptverkehrswege ins Rhône-Delta haben die Alpes-de-Haute-Provence keine Strände und nichts von der Pracht der Côte d`Azur aufzuweisen und können mit den reichen Kunstschätzen und architektonischen Meisterwerken der Vaucluse oder dem fruchtbaren Weinbaugebiet und den villages perchés im Var nicht mithalten. Die Alpes-de-Haute-Provence sind eine wilde und raue Gegend. Im Westen dominieren die Durance, die sich ihren Weg durch das Gebirge bahnt und die Ebene Valensole, die im Sommer von zahllosen Lavendelfeldern mit Leben erfüllt wird, hier finden sich auch vereinzelte Ferienhäuser in Alpes-de-Haute-Provence. Schwindelerregende Schluchten im Süden gehen im Norden und Osten in alpines Gebirge über. Dazwischen liegen tiefblaue Seen, bizarre Felsformationen und unzugängliches Bergland. Provence-Urlaub in Alpes-de-Haute-Provence ist idealer Urlaub für Naturfreunde.
Die Architektur der Alpes-de-Haute-Provence zeichnet sich durch Schlichtheit und Zweckmäßigkeit aus. Kahle Zitadellen krönen so manche Stadt, und die Dörfer sind so gebaut, dass sie bestmöglichen Schutz gegen die Naturgewalten bieten. Das viel gerühmte Klima, das die Hitze der Provence und die Kühle der Alpen auf ein angenehmes Mittelmaß bringt, weicht im provenzalischen Winter auch mal bitterer Kälte. Wenn Sie einen Einheimischen bitten, das Leben in den Alpes-de-Haute-Provence zu beschreiben, erhalten Sie immer dieselbe Antwort. „Pauvre“, armselig. Wie die Architektur ist auch das kulturelle Erbe der Region von Schlichtheit und Strenge gezeichnet. Jahrhunderte lang, und zum Teil auch heute noch, war das Land der Alpes-de-Haute-Provence nur schwer zugänglich. Die Folge war, dass der Fortschritt in Alpes-de-Haute-Provence in Südfrankreich nur sehr zögerlich Einzug hielt und alte Traditionen das Leben bestimmen. Almauftrieb und Almabtrieb der Schafe, transhumance genannt, waren die Angelpunkte im Leben der Menschen im südfranzösischen Alpes-de-Haute-Provence, das für sie ein ständiger Kampf mit den Elementen war. Doch in den letzten dreißig Jahren hat sich viel verändert. Der Fluss der Region, die Durance wurde durch ein ausgeklügeltes System von Dämmen gezähmt. So entstand in den Flussniederungen der Alpes-de-Haute-Provence ein fruchtbares Gebiet, das für Obstanbau genutzt wird.
Auch der Tourismus im Alpes-de-Haute-Provence kommt merklich in Schwung, wenngleich auch im einiges langsamer als in attraktiven Gegenden der Provence. Die Kurorte Digne und Gréoux-les-Bains und die Wintersportorte in den Alpen haben ihr Publikum; auf den Seen tummeln sich Windsurfer, und das Gebirge ist ein Paradies für Bergsteiger. In der französischen Presse werden die Alpes-de-Haute-Provence als ein Gebiet gehandelt, das es noch zu „entdecken“ gilt. Reiche Pariser verbringen den Sommer in Manosque, und immer mehr Marseiller kaufen sich Sommerhäuser in den Bergen. Die Schlichtheit (pauvreté) vieler Einheimischer tritt immer noch zutage, doch die beeindruckende, einzigartige Schönheit der Alpes-de-Haute-Provence zieht immer mehr zahlungskräftige Besucher der Provence-Region an.
Foto: VoyageMedia
Digne-les-Bains
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