Arles

Arles (Bouches-du-Rhône) Provence, Süd-Frankreich

Kurz vor Arles teilt sich die Rhône und gibt ein Drittel ihres Wassers an die ›Kleine Rhône‹ ab.

Bild: Innenstadt von Arles (Provence)

Mit gebremster Geschwindigkeit zwängt der Fluss sich durch eine scharfe Rechtskurve und dreht eine kurze Abschiedsrunde um seine schönste und letzte Uferstadt, bevor er im Rhonedelta der Camargue und im Mittelmeer verschwindet. Auch Arles verdankt seine Entstehung der Rhône.

Arles ist heute Arrondissement-Hauptstadt im französischen Departement Bouches-du-Rhône und liegt nur 24 km vom Mittelmeer entfernt.

Der Meeresabschnitt bei Salin-de-Giraud hat trotz der Distanz die Bezeichnung Strand von Arles. Zu Arles gehört das Gebiet der gesamten Camargue in der Provence in Süd-Frankreich. Arles ist stellt mit ca. 760 km² flächenmäßig die größte Gemeinde Frankreichs dar.

Zweimal in der Woche lebt Arles draußen. Am Mittwochvormittag ist Markttag auf dem Boulevard Emile-Combes und Boulevard des Lices, am Samstagvormittag trifft sich alles "tout le monde" zum Einkaufsschwatz auf dem turbulentesten Wochenendmark der Provence, entlang des Boulevard Clémenceau und Boulevard des Lices.

Es ist der schönste Tag für einen Arles-Besuch, wenn man miterleben möchte, was die antike Stadt am Leben hält und dafür eine mühsame Parkplatzsuche zu Seiten der marktfreien Boulevardabschnitte rund um die tunlichst zu meidende Altstadt in Kauf nimmt.

Ferienwohnungen in Arles werden bis heute besonders gern von Kunstinteressierten, Freizeitmalern und Kunststudenten gemietet, um ein wenig auf den Spuren des berühmtesten Einwohners von Arles, Vincent Willem van Gogh, zu wandeln.

Arles (Bouches-du-Rhône) Provence, Süd-Frankreich ist auch Ziel vieler Kunstreisen grosser Reiseanbieter und Touristikunternehmen, der Name der Stadt in der Provence fehlt in keinem Kunstführer oder einschlägigen Verzeichnissen grosser Maler.

Während unter Platanen gewogen und gefeilscht wird, sitzen auf den Café-Terrassen des Boulevard des Lices Händler, Hausfrauen und Touristen vor grands crèmes und petits noirs.

In den Brasserien von Arles nebenan hängen gardians und samstagsmüde Männer Machoträumen nach und bedeuten den vorbeiziehenden Bummlerinnen mit abschätzenden Blicken, dass der Titel „Belle Arlésienne, erkämpft sein will. Doch zu lange schon eilt den Frauen Arles' der sprichwörtliche Ruf ihrer Schönheit voraus, als dass sie sich zu einer Reaktion herabließen.

Ausgerechnet beim Amphitheater, um das van Gogh wegen der Stierkämpfe (Corridas) stets einen weiten Bogen machte, erinnert die Fondation van Gogh im barocken Palais de Luppé mit einer Van Gogh-Hommage zeitgenössischer Künstler wie Christo, Hockney und Lichtenstein an den sensiblen niederländischen Künstler.

Der hatte nach seiner Ankunft in Arles an einem kalten Februartag 1888 in der Rue de la Cavalerie Nr. 30 ein vorläufiges Quartier bezogen, bevor er sich ein Zimmer an der Place Lamartine mietete.